In der einfachsten Form gibt es für einen Livestream nur drei grobe Anforderungen: eine Kamera, ein Mikrofon, und eine stabile Internetverbindung. Die Herausforderungen und Lösungen rund um das Thema “Internet” nehmen wir in dieser Blogserie genauer unter die Lupe.
Die drei größten Herausforderungen
1. Nicht ausreichende Kapazität der Internetleitung vor Ort
Wenn Sie sowohl über dieselbe Leitung live senden als auch empfangen, kann unter Umständen die Kapazität der Internetleitung nicht ausreichen. Zudem erreicht ein regulärer DSL-Anschluss oft nicht die Übertragungswerte wie Sie auf dem Papier angegeben sind, sondern sendet und empfängt real deutlich weniger als die angegebene Leistung.
Achten Sie auch auf andere Nutzer im selben WLAN- oder WAN-Netzwerk und die Gesamtlast in einem Firmennetzwerk oder VPN. Unsere Kunden beobachten bei stark besuchten Veranstaltungsorten (Messegelände, Stadion, Versammlungen) auch immer wieder, dass ein WLAN (auch ohne Zugangsberechtigung der Gäste) stark gestört sein kann. Ist beispielsweise das WLAN auf “sichtbar” konfiguriert, werden sich die Handys der Menschenmassen ständig versuchen zu verbinden. Diese Verbindungen werden ohne Zugangsdaten zwar abgelehnt, dennoch kann das WLAN-Netz und der Router so stark damit beschäftigt werden, dass eine saubere Übertragung von einem Livestream nicht mehr möglich ist.
Bei einem Zugang per VPN ist zu bedenken, dass ein PC welcher von z.B. einem Homeoffice oder einer Firmenzweigstelle auf einen Inhalt im Internet zugreift, die Kapazität der Internetleitung von Ihrem Firmennetz doppelt beanspruchen wird: einmal für den Download und dann für den Upload bzw. das Senden per VPN an den Nutzer. Hier wäre die Lösung, falls viele Nutzer aus Ihrer Firma z.B. im Homeoffice den Livestream des Vorstand ansehen möchten, dass Ihr VPN so konfiguriert wird, dass der Abruf des Streamingservers direkt (ohne VPN) erfolgen kann. Alternativ benötigen Sie eine entsprechende Download-Upload-Kapazität.
2. Gewährleistung der Stabilität des Streams über LTE
Bei mobilen Verbindungen wie 3G, LTE oder 5G ist besonders darauf zu achten, das die Verbindungsqualität oder -performance sich schnell ändern kann. An öffentlichen Orten wie einem Messezentrum oder einem Stadion sind die Sendemasten oft besonders schnell mit dem Internet verbunden. Alle Nutzer des Sendemasten teilen sich jedoch dessen Leitungsgeschwindigkeit. Beim Testen im Vorfeld der Veranstaltung ist der Datendurchsatz vielleicht extrem gut. Wenn jedoch viele Personen im Bereich der Funkzelle ihre Smartphones verwenden, Videos im Netz ansehen, eigene Fotos oder Videos nach Social Media hochladen oder beispielsweise Ihren Livestream auch vor Ort abrufen, kann die Kapazität des Sendemasten schnell überlastet sein.
Wichtig: in einem solchen Moment ist die Anzeige der Verbindung von Ihrem Gerät bis zum Sendemasten ausgezeichnet! Auf einem Handy werden alle Balken angezeigt. Die mögliche Datenrate der Übertragung ist aber möglicherweise im Bereich von unter einem 1 Mbit/s.
Sie können die wahre Geschwindigkeit der Internetverbindung gut über diese Webseite testen: www.speedtest.net. Beim Ergebnis der Uploadrate sollte mindestens eine 15 % Reserve eingeplant werden. Beträgt die Uploadrate z.B. 2800 kbit/s, sollte im Live-Encoder kein Wert über 2400 kbit/s eingestellt werden.
Wenn Sie selbst eine extrem gute Upload-Kapazität zur Verfügung haben, beachten Sie bitte auch die Möglichkeiten Ihrer Zuschauer. Einen Stream von 3000 bis 6000 kbit/s werden viele Zuschauer auf dem Land nicht ohne weiteres abrufen können. Wenn Sie dennoch einen HD-Stream mit top Qualität mit hohen Datenraten verwenden möchten, empfehlen wir verschiedene Stream-Qualitäten parallel zu verwenden.
Obwohl die Übertragung über das Internet im Vergleich zur Satellitenübertragung mehr Mobilität und niedrigere Kosten bietet, sind Mobilfunknetze von Natur aus instabil. Die Netzwerkgeschwindigkeit schwankt je nach Auslastung stark, was zu unerwünschten Rucklern führt. Eine einzige LTE-Verbindung reicht daher kaum aus, um eine reibungslose Übertragung zu gewährleisten.
3. Erheblicher Kosten- und Zeitaufwand für Aufsetzen der festen IT-Infrastruktur vor Ort
Live-Übertragungen im Freien über Satellit oder speziell bestelltes Festnetz-Internet sind oft mit erheblichen Kosten verbunden. Die Einrichtung der Kommunikationsausrüstung kann Wochen dauern und erfordert spezialisierte Teams zur Betreuung. Die Routerlösungen von Peplink können hier erhebliche Kosteneinsparungen und eine große Ausfallsicherheit im Sinne von garantierter Leistungsfähigkeit des Live-Streams bieten.
Die Verwendung von LTE (bzw. in der Zukunft auch 5G) für Live-Übertragungen hat im gesamten mobilen Ökosystem und in der Veranstaltungsbranche an immenser Bedeutung gewonnen. Die Übertragung von Live-Videos in HD-Qualität erfordert eine robuste Konnektivität, die oft über das hinausgeht, was eine einzelne LTE-Verbindung leisten kann. Die SpeedFusion- und WAN-Smoothing-Funktionen von Peplink sorgen dafür, dass die Übertragung immer funktioniert.
Quelle: Typische Herausforderungen beim Livestream (video-stream-hosting.com)
Anforderungen der Nutzer
Ein weiterer Aspekt, der Livestreaming-Anbieter unter Druck setzt, sind die steigenden Erwartungen des Publikums und des Marktes. Die neuen technischen Möglichkeiten bergen allerdings auch großes Potential für Veränderung. Und auch hier kann Peplink mit SpeedFusion unter die Arme greifen.
1. Ultra High-Definition und ultra-niedrige Latenzen
Die steigende Nachfrage nach hochauflösenden Videos in 4K-Qualität stellt Livestreaming-Anbieter vor Herausforderungen. Zudem wollen Nutzer wollen Streams so nah wie möglich zur Echtzeit sehen. Ultra-niedrige Latenzen sind dabei mehr als erwünscht. Eine hochperformante Internetverbindung, wie sie von Peplink SpeedFusion durch die Bündelung mehrerer LTE- bzw. 5G-Verbindungen zu einer ausfallsicheren und bandbreitenstarken Verbindung ermöglicht wird, ist damit unabdingbar, um die Erwartungen des Publikums zu erfüllen. Hot Failover, Traffic Steering und weitere intelligente Algorithmen sorgen für reibungslose, jitterfreie Streams.
2. Video on-Demand in der Cloud verfügbar
Kunden wollen Videoinhalte zu ihren Bedingungen sehen können, d.h. wann und wo sie wollen. Um zu gewährleisten, dass Sie Ihre Zielgruppe erreichen, müssen Sie Ihre Inhalte auf vielen verschiedenen Plattformen gleichzeitig anbieten und die Inhalte in der Cloud hochladen bzw. abspeichern, damit die Nutzer sie jederzeit und überall ansehen können. Die Peplink-Produkte unterstützen das Streaming mehrerer Dateiformate. Die 256 AES-Verschlüsselung der VPN-Verbindung gewährt zudem höchste Sicherheit der Daten. Durch das Streaming in und über die Cloud können Sie Ihre Inhalte in die ganze Welt hinaus übertragen.
3. Content Delivery Netzwerk und ferngesteuerte Produktion
Minimieren Sie Verzögerungen und die Arbeitsbelastung der Server durch ein Content Delivery Netzwerk. Die ferngesteuerte Produktion Ihrer Videoinhalte ermöglicht es Ihnen außerdem, mit den besten Talenten aus der ganzen Welt zusammenzuarbeiten.
Sie sind neugierig geworden? Mehr zu den Anwendungen von Peplink im Bereich der Rundfunkübertragung bzw. Streaming lesen Sie hier!
In unserem kürzlich erschienenen Interview mit Sascha Schneider, Geschäftsführer der The IT Net GmbH haben wir uns ebenfalls zum Thema “Herausforderungen und Lösungen im Livestreaming” unterhalten.
Und in den Vitel Experts Talks haben wir über das Thema “Live-Streaming” schon intensiv gesprochen: Schauen Sie sich gerne auf unserem YouTube-Kanal Vitel Academy einmal um! Direkt zur “Broadcasting/Livestreaming” Playlist geht es hier!
Welche Produkte und Lösungen von Peplink in der Veranstaltungs- und Livestreamingbranche bereits oftmals angewendet wurden, um diesen Anforderungen gerecht zu werden, darauf gehen wir in unseren nächsten Beiträgen im Detail ein.
War das für Sie interessant? Hinterlassen Sie uns gerne einen Kommentar oder treten Sie in Kontakt!